Klare Worte
„Am Ende des Tages“, „auf Augenhöhe“, „ergebnisoffen diskutieren“, “problemorientiert, innovativ und transparent vorgehen“, „klug entscheiden“ „mit Nachhaltigkeit als Ziel“ – geht es Ihnen auch so, dass Sie in Meetings, Präsentationen oder Statements von Unternehmensvertretern leere Schlagworte und rhetorische Floskeln nicht mehr hören können? Vor allem wenn sie nicht mit konkreten Aussagen erläutert werden?
Mitarbeitende in den Büros wie auch in der Produktion sehnen sich in vielen Firmen nach klaren Botschaften, mit denen sie etwas anfangen können. Das fängt für sie bei der Sprache an, denn die verwendeten Begriffe wirken wie Signale. Sie aktivieren Assoziationen und können Verbindungen zum Gesprächspartner stärken – oder auch zerstören.
Worte sind eben in erster Linie Bedeutungsträger und beeinflussen Wahrnehmung, Akzeptanz und Erinnerungsvermögen gleichermaßen. Wer von einer „integrierten Strategie“ oder „Challenges for the Future“ spricht, muss sich nicht wundern, wenn viele Mitarbeitende und Führungskräfte mit diesen Konzepten nur wenig anfangen können. Buzzwords haben eine große Wirkung, auch wenn sie dem Einzelnen nahezu nichts sagen.
Warum ist das Top-Management eines Unternehmens zuversichtlich, dass eine formulierte Strategie beispielsweise als Qualitätsführer erfolgreich sein wird? Mit welchen Maßnahmen wird die Kompetenz der Mitarbeitenden gefördert, so dass sie die Ziele schaffen können? In welchem Umfang kümmern sich die Führungskräfte und Fachleute darum, dass Stolpersteine und Hürden auf dem Weg in die Zukunft weggeräumt werden?
Auf diese Fragen erwarten Mitarbeitende Antworten mit Substanz, die ihr Vertrauen in das Unternehmen und die Führungskräfte stärken. Sie spüren in der Corona-Krise besonders, ob sich ihr Arbeitgeber die Mühe macht, schwierige oder unangenehme Themen zu erklären und ihre Sorgen ernst nimmt. Klare Aussagen, persönliche Geschichten und nachvollziehbare Beispiele überzeugen.
19. März 2021