Caterina Teresa Guccione

Mit dem Herzen kommunizieren

Caterina Teresa Guccione, freie Autorin
www.caterina-teresa-guccione.de


Unter Kommunikation (von lateinisch communicatio = Mitteilung) versteht man per Definition die Übertragung von Informationen bzw. die Verständigung unter Verwendung von Sprache und Zeichen. Kommunikation geschieht auf unterschiedlichsten Wegen: 
Eine Mutter blickt beim andächtigen Betrachten ihres friedlich schlummernden Babys lächelnd zum Vater, der ihr Lächeln liebevoll erwidert. Ein besorgter Mitarbeiter erkundigt sich bei seinem traurig dreinblickenden Kollegen nach seinem Befinden. Eine Katze scharwenzelt schnurrend um die Beine ihres Frauchens. Am Flussufer sitzende Menschen winken den vorbeifahrenden Gästen einer Schifffahrt zu, woraufhin diese zurückwinken. Ein Nachbar brüllt über den Gartenzaun, dass die Musik mal wieder viel zu laut ist. Ein Mann wirft seiner am Fenster stehenden Freundin zum Abschied nochmals einen Handkuss zu. Ein Hund erwartet mit lautem Bellen schwanzwedelnd sein zurückkehrendes Herrchen. Ein Passant blickt genervt, weil er unsanft von einem anderen Passanten angerempelt wurde. Ein Bahnmitarbeiter verkündet über den Lautsprecher, dass der Zug sich um weitere 30 Minuten verspäten wird und die Großmutter ruft den im Garten spielenden Enkeln lauthals zu, dass es frisch gebackenen Kuchen gibt…

So unterschiedlich diese Arten der Kommunikation sind, so haben sie doch alle gemeinsam, dass sie auch immer etwas mit Emotionen zu tun haben. Kommunikation geschieht nicht nur über den Verstand, sondern findet vor allem auch über die Herzebene statt. Dies nehmen wir insbesondere dann wahr, wenn wir positive Emotionen für unser Gegenüber empfinden. In problematischen Situationen, in denen wir selbst nicht in unserer Mitte sind und wir mit belastenden Emotionen konfrontiert werden, mag uns solch eine Kommunikation von Herz zu Herz oftmals am allerwenigsten gelingen. Doch genau dann ist es wichtig, aus einer stabilen Mitte heraus offenen Herzens mit seinem Gegenüber zu kommunizieren. In solchen Momenten tun wir gut daran, erst einmal tief durchzuatmen, beim Ausatmen alles loszulassen, was uns blockiert und uns zu zentrieren. 

Probieren Sie aus, wie sich eine Kommunikation in diesem Moment anfühlt, wenn Sie sich bewusst auf Ihr Gegenüber einlassen und ihm offenen Herzens, wertschätzend und respektvoll begegnen. Das Resultat wird ein anderes sein.

6. September 2020