Motivierende Ziele setzen
Warum setzen wir uns Ziele? Wofür sind Ziele gut? Und wie formulieren wir Ziele, damit diese eine Sogwirkung entfalten und uns zum Handeln motivieren?
Im Grunde wollen wir „immer“ etwas erreichen, bewusst oder unbewusst: Einen Berg besteigen, ein paar Pfunde mehr oder weniger haben, ein Musikinstrument spielen, das Projekt zum Abschluss bringen, den Traumjob finden, Freundschaften pflegen, Karriere machen, eine Familie gründen. Ziele organisieren unser Denken, geben Struktur und Orientierung, bündeln unsere Ressourcen und können so einen Fortschritt in die gewünschte Richtung wahrscheinlicher machen.
Von Zielen, die langfristig glücklich machen, spricht die Forschung, wenn Menschen ihre Kompetenzen einbringen können und ihnen aus eigener Kraft etwas gelingt. Hierbei erfahren sie Selbstwirksamkeit und erfüllen sich damit ein wichtiges Grundbedürfnis. Auch wenn Menschen einen sichtbaren Beitrag leisten und wissen, wofür sie ein Ziel ansteuern, macht das zufrieden und setzt Handlungsenergien frei. Ebenso sind Ziele motivierend, bei denen es um den Aufbau und die Pflege von Nähe und Beziehungen geht. Und wenn wir etwas tun, was für uns im Leben generell wichtig ist – wir sprechen dann von Werten – trägt die Zielerfüllung in besonderem Maße zu unserem Wohlbefinden bei.
Entscheidend ist außerdem, wie Ziele formuliert werden: Wir kennen Zielsetzungen, bei denen wir etwas nicht mehr machen wollen, uns also „weg-von" etwas bewegen möchten. Diese sogenannten Vermeidungsziele kosten uns Überwindung und rauben uns Energie. Sie halten uns im Zustand der erhöhten Wachsamkeit und können unser Blickfeld einengen. Nehmen wir uns vor, weniger Stress zu haben, dann kann uns das noch mehr unter Druck setzen. Die Alternative dazu sind die Annäherungsziele, sich also „hin-zu“ etwas auszurichten. Diese Art und Weise der Zielformulierung aktiviert in uns mehr Offenheit für Neues. Wir werden empfänglicher für Optionen und kreativer bei Lösungswegen. Solchen Zielen wird eine „Sogwirkung“ bescheinigt, die unterstützt, konzentriert an einem Thema dranzubleiben. So könnten wir uns – im Gegensatz zu „weniger Stress“ – vornehmen, im vollen Arbeitstag regelmäßig (kurze) geistige Pausen zu machen, loszulassen und unseren Körper in dieser Zeit zu bewegen. Merken Sie den Unterschied?
Probieren Sie aus, Ziele im Annäherungsmodus zu formulieren und prüfen Sie, wie sich das „anfühlt“. Zielformulierungen entspringen unserer Denkhaltung und diese ist bei bewusster Reflexion veränderbar. Wenn wir dann noch Ziele positiv aufladen und uns deren Erreichung mit allen Sinnen vorstellen, so als ob wir diese bereits erreicht hätten, wird die Sogwirkung weiter verstärkt. Viel Freude beim Ausprobieren und Umsetzen!
10. März 2023